Rheumatoide Arthritis – Symptome, Ursachen und Behandlung der Volkskrankheit

Rund 2 % der deutschen Bevölkerung leiden unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, schätzt das Robert Koch Institut (RKI): die rheumatoide Arthritis ist dabei die häufigste Form.
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Was können Betroffene gegen die schmerzhaften Gelenkentzündungen tun? Und welche Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus haben sich bewährt?

In diesem Ratgeberbeitrag gehen wir vom Sanitätshaus Seeger gezielt auf die rheumatische Arthritis als häufigste chronische Gelenkentzündung ein. Bei dieser Erkrankungsform kommen Sanitätshilfsmittel besonders häufig therapeutisch zum Einsatz. Wir erklären Ihnen im Folgenden, welche das sind und wie diese dabei helfen, Ihre Symptome zu lindern.

Definition: Rheuma, Arthritis & rheumatoide Arthritis

Kommt die Rede auf Arthritis, wissen die meisten Menschen nicht, dass damit ein komplettes Spektrum an unterschiedlichen Gelenkentzündungen gemeint ist. Alle betreffen jedoch unseren Bewegungsapparat und haben ein nahezu identisches Beschwerdebild: Steifheit, Gelenkschmerzen, Schwellungen und zunehmende Bewegungseinschränkungen.

Doch zunächst zur Definition: Die rheumatoide Arthritis ist eine von mehreren Arthritis-Formen. Sie fällt zudem ins breite Spektrum der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, die landläufig auch als Rheuma bezeichnet werden.

Zu den Arthritis-Arten gehören beispielsweise:

  • Osteoarthritis, bei der Gelenke über die Zeit verschleißen (im Alter)
  • juvenile idiopathische Arthritis, die Kinder und Jugendliche betrifft und
  • rheumatische Arthritis als Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gesunde Gelenke angreift.


Arthritis kann somit Menschen in jedem Alter treffen. Auch eine plötzlich auftretende, akute Arthritis kommt vor, etwa aufgrund einer bakteriellen Infektion. Bei allen chronischen Varianten entwickelt sie sich meist schleichend und flammt schubweise immer wieder auf. Trotz ihrer unangenehmen Symptome lässt sich Arthritis mit der richtigen medizinischen Versorgung und eigenverantwortlichem Gesundheitsmanagement gut in den Griff bekommen. 
 

Rheumatoide Arthritis im Profil

Als nicht heilbare Autoimmunerkrankung betrifft rheumatoide Arthritis hauptsächlich unsere Gelenke. Die dabei auftretenden Entzündungen, Schmerzen und möglichen Gelenkschäden beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen meist stark. Frauen sind vom sogenannten Rheuma bis zu dreimal häufiger betroffen als Männer. Doch wie merkt man überhaupt, dass eine rheumatische Arthritis schleichend eingesetzt hat? 

Rheumatoide Arthritis: Von ersten Symptomen bis zur Diagnose

Die ersten Symptome der rheumatoiden Arthritis wie Schwellungen und Schmerzen bemerken viele Rheumatiker zuerst in den Füßen und Händen, insbesondere in den Finger- und Zehengelenken. In diesen Fällen werden tägliche Aktivitäten wie das Schuhbinden oder Öffnen von Verschlüssen zur echten Herausforderung. Charakteristische Symptome bei rheumatoider Arthritis sind mehrere von den Entzündungsprozessen betroffene Gelenke auf beiden Körperseiten.

Wie stark oder schwach die Symptome von Rheuma ausgeprägt sind, ist dagegen von Person zu Person sehr unterschiedlich. Weitere typische Symptome dafür, dass es sich um rheumatische Arthritis handelt, sind Überwärmung und Rötung an einem oder mehreren Gelenken.

Da geschwollene und schmerzhafte Gelenke auch auf andere Erkrankungen hindeuten können, ist es wichtig, die Verdachtsdiagnose medizinisch zu validieren. Ziehen Sie für eine Diagnose der rheumatoiden Arthritis einen erfahrenen Rheumatologen hinzu. Dieser führt eine Reihe von genauen Untersuchungen und Tests durch und stellt anschließend die gesicherte Rheuma-Diagnose – nicht zuletzt mit Hilfe bildgebender Verfahren. 
 

Ursachen und Verlauf von rheumatoider Arthritis

Die genaue Ursache von rheumatoider Arthritis ist noch nicht vollständig erforscht. Forscher nehmen jedoch an, dass sowohl die genetische Veranlagung als auch Umwelteinflüsse bei der Entstehung von rheumatoider Arthritis gleichermaßen eine Rolle spielen. Im chronischen Verlauf verschlimmert sich die Krankheit phasenweise schubartig im Wechsel mit Episoden, in denen nur wenige Symptome auftreten.

Unbehandelt führt Arthritis zu schweren Gelenkschäden und schmerzhaften Fehlstellungen der Gelenke. Ein häufiger Grund: Es sammeln sich Flüssigkeit oder Eiter im Gelenk an und sorgen für einen Gelenkerguss bzw. ein Gelenkempyem. Zudem ist die Beweglichkeit des Gelenks oft eingeschränkt. Durch die andauernde Entzündung wird das Gelenk so nach und nach zerstört. Daher ist die Lebenserwartung bei rheumatoider Arthritis verkürzt, sofern keine adäquate Behandlung stattfindet. Bei konsequenter Therapie der rheumatoiden Arthritis kann der Verlauf gemildert werden.
 

Rheumatische Arthritis – Therapie und Behandlung

Für eine fachgerechte Behandlung der rheumatoiden Arthritis und um Folgen der Gelenkschäden präventiv zu vermeiden, gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten:

  • Medikamentöse Therapie bei rheumatoider Arthritis: Als Medikamente eignen sich entzündungshemmende und immunmodulierende Arzneimittel. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin zur Basistherapie bei rheumatoider Arthritis beraten.
  • Konservative rheumatoide Arthritis-Therapie: Auch Physiotherapie, Ergotherapie und ein effektives Gewichtsmanagement fördern die Gelenkbeweglichkeit und sind alle für sich genommen eine gute Option.
  • Mit Hilfsmitteln aus dem Sanitätshaus können viele Beschwerden von Rheuma erfolgreich abgemildert werden.
  • In schweren Fällen müssen mitunter Gelenkersatzoperationen durchgeführt werden.


Ziel der Behandlung und Therapie von rheumatoider Arthritis ist immer, einen möglichst entzündungsfreien Zustand herzustellen, die Beschwerden zu minimieren und dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken. Gemeinsam mit ihrem Arzt / Ihrer Ärztin können Patienten und Patientinnen eine individuelle Behandlungsstrategie entwickeln, die zur eigenen Situation passt. 
 

Medizinische Hilfsmittel, die zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis helfen

Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die breite Palette an orthopädischen Hilfsmitteln, die Betroffene bei uns in unseren Sanitätshäuser-Filialen oder im Seeger24 Onlineshop finden, um ihr Leben mit der Erkrankung zu erleichtern.

Bandagen und Orthesen für Hände und Füße

Orthesen, Bandagen und Taping sind eine gute Option, um Gelenkschmerzen bei rheumatoider Arthritis entgegenzuwirken. Diese orthopädischen Hilfsmittel erzeugen eine Kompression, welche die Schwellung reduziert. Es gibt beispielsweise:

  • Textile Handschuhe für Rheuma und Arthritis, welche die gesamte Hand exklusive der Fingerspitzen umschließen.
  • Handgelenkbandagen, zum Beispiel mit Daumenschiene.
  • Handschienen zum kontrollierten Beugen der Finger.
  • Handgelenkorthesen oder Bandagen für jedes einzelne Fingergelenk.
  • Bandagen für das Fußsprunggelenk und den Fußknöchelbandagen.


Schmerzfrei laufen: Schuheinlagen und spezielles Schuhwerk

Orthopädische Schuheinlagen haben sich bei rheumatoider Arthritis in den Füßen und Zehengelenken bewährt. Sie sorgen für schmerzfreies Laufen und können bei uns im Sanitätsfachhandel individuell angepasst werden. Bringen die Einlagen nicht gewünschte Besserung, können Sie bei uns im Sanitätshaus auch einen orthopädischen Maßschuh anfertigen lassen, der die Fußstellung verändert. Alle diese Produkte helfen dabei, den Druck auf die Gelenke zu reduzieren und bieten besseren Halt beim Stehen und Laufen.


Ergonomische Werkzeuge und Hilfsmittel:

Doch nicht nur der Körper selbst lässt sich unterstützen. Auch für den Haushalt gibt es eine Reihe von Produkten aus dem Sanitätshaus, die den Alltag mit rheumatischer Arthritis vereinfachen: Es handelt sich um Alltagsgegenstände, die so designt sind, dass sie weniger Belastung auf die Gelenke ausüben. So bleiben Betroffene im täglichen Leben auch weiterhin unabhängig und selbstständig.

Beispiele für solche Alltagshelfer sind beispielsweise:

Ernährung bei rheumatoider Arthritis: auf eine gesunde Lebensweise achten

Oftmals außen vorgelassen, jedoch essentiell: Auch die Ernährung spielt bei der Prävention und Therapie von rheumatoider Arthritis eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an entzündungshemmenden Nährstoffen wie Vitaminen, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren ist, trägt dazu bei, Entzündungen zu reduzieren.

Als Gesundheitspartner geben wir Ihnen gerne relevante Informationen an die Hand und beraten Sie zu speziellen Nahrungsergänzungsmitteln, welche die Gelenkgesundheit fördern. Neben der ausgewogenen Ernährung sollten Betroffene auch insgesamt einen gesunden Lifestyle verfolgen: ausreichend Schlaf, Bewegung und ein gutes Stress-Management gehören hier unbedingt dazu.
 

Fazit rheumatoide Arthritis: Komplexe Therapie für eine komplexe Erkrankung

Für die erfolgreiche Bewältigung und Behandlung von rheumatoider Arthritis kommt es auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Aspekte an: neben der medizinischen Behandlung braucht es Anpassungen des Lebensstils. Hilfsmittel aus dem Sanitätsfachhandel unterstützen zusätzlich bei der Linderung von Schmerzen und unterstützen bei Bewegungseinschränkungen.

Eine gute Beratung durch den behandelnden Arzt / die Ärztin und das Sanitätshaus helfen Ihnen dabei, die beste Strategie für Ihre individuelle Situation zu entwickeln und Ihre gewohnte Lebensqualität zu erhalten – trotz aller Herausforderungen. 
 

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